Ein unmittelbares Architekturerlebnis vor Ort versprach der "Tag der Architektur" in Nordrhein-Westfalen auch im Jahr 2014 wieder. Genau 418 Bauwerke aller Art, Quartiere, Gärten und Parks wurden am 28. und 29. Juni 2014 in 166 Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens für Besucher geöffnet.
Interessierte waren eingeladen, sich von Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern die neuen oder erneuerten Bauten vorstellen und erläutern zu lassen. "Architektur bewegt!" lautete das bundesweite Motto für den Tag der Architektur 2014.
Der Tag der Architektur fand in Nordrhein-Westfalen zum 19. Mal statt. Mit 418 neuen und erneuerten Bauwerken sowie Objekten der Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung wurde dabei die ganze Breite des Planens und Bauens in NRW erlebbar. Der besondere Reiz ergab sich dadurch, dass die große Mehrzahl der Objekte üblicherweise nicht für Besucher offen steht – das galt für private Wohnhäuser ebenso wie für viele Büro- und Wirtschaftsbauwerke. Im Jahr 2013 wollten sich rund 40.000 Architekturfans diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, um aktuelle Architektur hautnah vor Ort zu erleben.
Gezeigt wurden in 2014 zahlreiche Privathäuser, aber auch neue Miet- und Eigentumswohnungen, Bauwerke für Büro und Verwaltung, Schule und Bildung, Senioren und Kinder, Handwerk und Gewerbe. Neben vielfältigen Anregungen für eigene Planungs- und Baumaßnahmen konnten die Besucher auch im direkten Dialog mit den Fachleuten vor Ort Positionen diskutieren, Fragen erörtern und Probleme lösen.
Energetische Optimierung, Barrierefreiheit: Mehr Wohnqualität in Neubau und Bestand
Besondere Beachtung erfahren gegenwärtig – gerade im privaten Wohnbereich – Objekte, die sich mit den Herausforderungen des demografischen Wandels befassen: Wie kann man auch im Alter noch in den eigenen vier Wänden leben? Barrierefreiheit, gute Infrastruktur, dezentrale Pflegeangebote, lebendige Nachbarschaften lauteten hier die Stichworte, zu denen man am Tag der Architektur zahlreiche Beispiele besuchen konnte. Das schloß auch gemeinschaftsorientierte Wohnprojekte mit ein.
Auch die Frage der energetischen Optimierung bestehender Gebäude stellte sich angesichts steigender Energiekosten und zunehmender gesetzlicher Vorgaben für viele Eigentümer und Bauherren mit wachsender Dringlichkeit. Architektinnen und Architekten zeigten mit vielen Beispielen, wie Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung von Gebäuden zu vertretbaren Kosten umgesetzt werden können.
Private Wohnhäuser erleben: Gelegenheit zum Gespräch
Wie kann ich mit kleinen Umbaumaßnahmen große Raumwirkungen erzielen? Wie kann ich mein geerbtes Wohnhaus aus den 1970er Jahren modernisieren? Wie aufwändig ist ein Dachausbau oder ein Anbau? Wie funktioniert eine Wärmepumpe, wie ein Passivhaus? Was kann ich aus meinem Reihenhausgarten machen? – Viele private Bauherren hatten solche Fragen. Am Tag der Architektur bot sich die Gelegenheit, ganz konkrete Fragen vor Ort mit Fachleuten zu besprechen und am konkreten Beispiel anschaulich zu erörtern.
Der "Tag der Architektur" hat sich als Architektur-Event im Sommer fest etabliert. Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner sind jeweils vor Ort, um gemeinsam mit ihren Auftraggebern neue Bauten vorzustellen, die Besonderheiten der Architektur zu erläutern und Fragen der Besucher zu beantworten. Auf diese Weise gewinnen Architekturfreunde und (potenzielle) Bauherren einen breiten Überblick über aktuelle Architektur und das Planungsgeschehen in unserem Bundesland.
Architekturbüro Carsten Krafft
Auch ich war dabei: Unter dem Motto "Schnörkellose Raumrhythmen" sahen Sie eine Villa in Dorsten mit klaren und geradlinigen Kuben. Viele Interessenten waren meiner Einladung gefolgt, am "Tag der Architektur" dieses Einfamilienhaus im Bauhausstil mit mir gemeinsam zu besichtigen und darüber zu diskutieren.